Fahnenkompanie von 1920

 

Ansprechpartner:

Patrick Coersten
Lövelinger Str. 36
41472 Neuss
Telefon: 0173-2932322
eMail: patrick.coersten@neusser-jaegerkorps.de

Homepage:
www.neusser-jaeger-fahnenkompanie-von-1920.de

Es ist eine bloße Unterstellung, wenn man sagen würde, das Jäger-Korps wollte sich zum bevorstehenden Einhundertjährigen mit etwas Glanz umgeben, indem es eine Fahnenkompanie aus der Taufe hob. Dies wird nicht der Leitgedanke gewesen sein, denn der erste Weltkrieg war gerade vorüber, oder vielleicht gerade deshalb.

Das letzte Schützenfest war 1913 abgehalten worden und aus diesen „Beständen“ gab es fünf Jägerzüge und fünfzehn Grenadierzüge.

Am 21. Juni 1920 wurde vom damaligen Jägermajor Wilhelm Schmitz, genannt „Schmitze Lang“, „en keen Versammlung“ in seiner Gaststätte, den Hamtorkrug auf der Büttger Straße, einberufen und anlässlich dieser Versammlung wurde die Fahnenkompanie aus der Taufe gehoben, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keiner wissen konnte, ob ein Schützenfest 1920 überhaupt stattfinden würde. Denn erst genau einen Monat nach der Gründung, am 21. Juli 1920, wurde eine konstituierte Sitzung vom Neusser Bürger-Schützenverein einberufen, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass die „Interalliierte Hohe Kommission“ die Feier des Schützenfestes genehmigt hatte.

Nachdem der Auflage Genüge getan wurde, das Mitführen von Fahnen bei öffentlichen Umzügen achtundvierzig Stunden vorher anzumelden, waren im Gründungsjahr drei Fahnen dabei.

So zogen die Jahre mit ihren Höhen und Tiefen dahin, und immer, wenn es hieß „Hammer Kermes, hammer Zog?“ waren „die Fahnen“ dabei.

Nach dem Zweiten weltkrieg ging es dann 1947 wieder los, zunächst noch gedämpft, was war das auch für eine Zeit. 1948 wurde schon etwas lauter gefeiert, und als in Krüll´s Garage sogar ein Fanfarenkorps aufspielte und die Gattin des ehemaligen Majors sich als Trompeter versuchte, hatte die Kompanie ihr erstes Fackelthema – Hecke Mamm als Fanfarenbläser. Seit dieser Zeit werden in der Kompanie Großfackeln gebaut, `mal besser, `mal nicht ganz so perfekt, aber nie zwei Mal dieselbe!

Das Jahr besteht natürlich nicht nur aus Fackelbau. Da gibt es regelmäßig Zugversammlungen und einmal im Monat ein sogenanntes Pflichtschießen, welches vom Schießwart in rühriger weise sehr forciert wird: Wer immer kommt und kein Inventar beschädigt, hat einen Pokal so gut wie sicher. Die Besseren nehmen dann am alljährlichen Korpsschießen teil, ´mal mit Erfolg, ´mal mit weniger. Frei nach dem Motto: „Freud jeht for e neu Hemb“ ziehen sich die Zug-Festivitäten durch den Kalender, schließlich wollen die Damen des Zuges auch ´mal betanzt werden. (Ein Ausgleich für den harten Kirmesdienst, die „Sache mit dem Messer“ muss ja wohl sein!) Karneval, ein Frühlingsfest, Tanz in den Mai, ein Sommernachtsball, nicht zu vergessen die Schützenbälle im Festzelt, unsere Königskrönung im Oktober, Nikolaus, Silvester –man muss die Feste feiern wie sie fallen.

Nachdem wir 1978/79 zum ersten Mal als Krönungszug fungierten –wir brauchten nur zu repräsentieren, war 1984/85 wohl unser herausragendes Jahr, denn, wer hätte das gedacht- wir waren wieder Königszug, dieses Mal mit allen rechten und Pflichten, dank Holger I.

Anschließend bleibt nicht ohne Stolz zu vermerken, dass die Geschicke der Jäger-Fahnenkompanie seit 1933 in den Händen von nur sieben Hauptleuten lagen: 1933-1939 Josef Reinders, 1947-1956 Josef Brandt, 1957-1969 Peter Brandt, 1970-1996 Hans Pesch,1996-2008 Adam-Josef Hermes und ab 2008-2016 Axel Klingner und ab 2016 Bernhard Posorski.